In verschiedenen Seniorenpflegeheimen und Residenzen wird die Eurythmie als wöchentliches Bewegungsangebot durchgeführt.
Eine Eurythmiestunde stützt sich auf einen wiederkehrenden Aufbau.
Nach der persönlichen Begrüßung folgen weckende rhythmische Übungen. Kugelübungen schließen sich an. Sie dienen neben der Verbesserung der Feinmotorik auch der Hand Augen Koordination und unterstützen das Erfassen der speziellen eurythmischen Lautbewegung.
Jahreszeit und Tagesstimmung bilden die Grundlage für die Auswahl der Gedichte, die im Zentrum der Stunde stehen. Lieder werden je nach Wunsch mit eingeflochten. Oft bilden sie neben Sinnsprüchen oder Gebeten den Rahmen einer Stunde.
Je nach Befindlichkeit der Teilnehmer und Größe der Gruppe werden die speziellen Bewegungen auch mit Artikulationsübungen verbunden. Das hat vor allem einen sozialen Sinn:
Durch Krankheit erlittener Sprachverlust bzw. eine Sprachstörung, schränkt die Möglichkeit sich mitzuteilen ein. Im Bewegen und Mitsprechen der Gedichte kann eine Verstärkung der Isolation verhindert, die Freude und der Mut am Selbstausdruck gestärkt werden.
Reigentänze sind eine besondere Möglichkeit auch im hohen Alter die Leichtigkeit des Tanzes zu erfahren. Es eignen sich besonders Gedichte, die nicht zu lang sind und eine aufmunternde Heiterkeit haben.
Die sparsamen Schrittfolgen können nach einigen Wiederholungen umgesetzt werden. Das Fassen an den Händen stärkt das Gemeinschaftsgefühl und gibt Sicherheit.
Übungen im Stehen und langsames Schreiten dienen dem Umgang mit dem eigenen Gleichgewicht und stärken das Selbstvertrauen.
Der künstlerische Ansatz in der Eurythmiestunde lässt Raum für Gestaltung und die Teilnehmer können durch ihre Kommentare die Stimmung mitgestalten.
Elemente einer Übung führen zum Aufleuchten von biografischen Sequenzen und das Arbeiten mit den individuellen inneren Bildern ist wesentlicher Bestandteil.
Wir erfahren von unseren Mitmenschen und nehmen Anteil an seiner Welt.